Ein Interview in Melbourne

Veröffentlicht: 4. Juli 2023 von mateschrank in Uncategorized
Schlagwörter:, ,

Als Kind sah ich des Öfteren ‚Free Willy‘, als Jugendlicher entdeckte ich ‚Die Abenteuer des jungen Indiana Jones‘ im Fernsehen und im Studium begeisterte mich dann das erste Mal ‚The Phantom‘. So war es mir eine besondere Freude, den Regisseur von ‚Free Willy‘ und ‚The Phantom‘ sowie einige der besten Young-Indy-Folgen in Melbourne zu treffen und zu interviewen. Das Interview könnt ihr hier nachlesen.

Nachdem ‚Raiders of the Lost Ark‘ an den US-Kinokassen erfolgreich war, gaben die Senderbosse der drei großen Fernsehstationen der Vereinigten Staaten – ABC, CBS und NBC – jeweils Serien in Auftrag, die an den Indiana-Jones-Hype anschließen sollten. Für das Portal serienjunkies.de habe ich einen Artikel über diese drei Serien geschrieben. Hier könnt ihr ihn nachlesen.

 

Foto von den Bootleg-DVDs zu ‚Bring Em Back Alive‘

Sternentor-Geschichten á la carte

Veröffentlicht: 25. Januar 2021 von mateschrank in Uncategorized

Mein First Watch/Re-watch von ‚Stargate SG-1‘ geht weiter. Das Schauen der dritten Staffel hat sich etwas hingezogen, da die Storylines um Goa’uld und Tok’ra mich immer weniger mitreißen. Aber ich habe einen „Way to go“ gefunden: Bevor ich eine Folge schaue, lese ich mir die IMDb-Inhaltsangabe durch. Sobald die Antiker, Goa’uld und Tok’ra vorkommen, wird die Folge übersprungen. Das verkürzt das Schauen der Serie enorm. Zwar besteht so die Chance, dass ich wichtige Charaktermomente unserer Hauptcharaktere verpasse, aber die Alternative wäre, die Serie nicht weiterzuschauen, da mich diese Story-Arcs nur noch langweilen und das wäre ja auch schade.

O’Neills Dasein als Bauer zeigte ihm eine Alternative zum Offiziersleben

Die Folgen, die ich geschaut habe, waren ein interessantes Potpourri von Science-Fiction-Geschichten. Da gab es die Folge mit einem Alien-Kopfgeldjäger, einem Dämonen, der ein katholisches Dorf terrorisiert und den Alien-Invasoren, die in Gestalt der uns vertrauten Haupt- und Nebencharaktere die SG-1-Basis übernehmen. Die Folge ‚Urgo‘ hat einen lustigen Charakter eingeführt, der auf seine Art und Weise auch die Galaxie erforscht. ‚A Hundred Days‘ machte für Jack O’Neill eine interessante Alternative auf, in welcher er das Leben eines mittelalterlichen Ackerbauers spielen könnte. ‚New Ground‘ brachte die neue Perspektive auf eine menschenähnliche Welt, die sich zwar weiterentwickelt hat als wir Menschen Ende des 20. Jahrhunderts, aber nicht an das Sternentor glaubte. ‚Shades of Grey‘ war leider eine ziemlich durchschaubare 08/15-Story und ‚Crystal Skull‘ wagte einen Blick in die B-Movies vergangener Jahrzehnte, wobei leider auf mehr angespielt als wirklich gezeigt wurde.

Die Geschichte von ‚Shades of Grey‘ war zwar langweilig, aber der Planet sah schön aus

Alles in allem war die dritte Staffel (bzw. die Auswahl der geschauten Folgen) okay. Die Auswahl der unerforschten Planeten zeigte immer mehr entweder das geringere Budget der Serie oder die mangelnde Kreativität. Ein mittelalterliches angelsächsisches Dorf in Kanada reihte sich an das nächste. Besonders kreative Ideen wie eine Eishöhle, ein Dschungelplanet oder ein horizontales Sternentor gab es nicht mehr. Bei den Außerirdischen sah es ähnlich aus. Die Spezialeffekte wurden auch nicht besonders besser sondern verharren auf dem gleichen Niveau wie in den ersten beiden Staffeln.

Weitere Reisen durch das Sternentor

Veröffentlicht: 15. März 2020 von mateschrank in Uncategorized

Die schwere Enttäuschung über die miserable erste Staffel von ‚Star Trek: Discovery‘ (die zweite war noch schlimmer) hat mich vor zweieinhalb Jahren zu ‚Stargate: SG-1‘ gebracht. Die Serie mit Richard Dean Anderson, Amanda Tapping (es gibt nicht viele weibliche Rollen, aber ihre ist immerhin ziemlich fortschrittlich) und Christopher Judge hatte mehr gemein mit klassischem ‚Star Trek‘ als die modernen Pew-Pew-Trek-Inkarnationen. Nach der starken ersten Staffel hatte ich selbstverständlich Lust auf mehr – immerhin weiß ich ja, dass ‚Stargate: SG-1‘ es am Ende auf 10 Staffeln gebracht hat.

Die zweite Staffel aber fällt nach der ersten leider ab. Anstatt das SG-1-Team immer durch das Sternentor steigt und neue Welten erkundet, werden viele Folgen dafür verwendet, die Story-Arcs über die Goa’uld weiterzustricken. Leider fallen diese nicht so spannend oder interessant aus, dass man da länger dabei sein will – doch ich fürchte, das muss man, um die Serie bis zum Ende durchzuhalten.

So wie die Wälder Britisch-Kolumbiens sehen in der zweiten Staffel leider immer mehr Planeten aus.

Bedauerlicherweise gibt es in der zweiten Staffel nicht nur weniger neue Planeten und Zivilisationen zu erkunden, sondern die Möglichkeiten werden auch nicht mehr so ausgenutzt wie in der ersten Staffel. Der Eindruck, dass alle möglichen Alien-Planeten aussehen wie die Wälder von Britisch-Kolumbien, verfestigt sich. Auch so genannte „Bottle Shows“ wie in der ersten Staffel die echt schöne Folge im Eis (‚Solitudes‘) gibt es leider viel weniger.

Höhepunkt der zweiten Staffel war für mich eindeutig ‚1969‘. Zeitreisefolgen sind Klassiker der Science-Fiction und auch diese Folge hat mal wieder Spaß gemacht – auch wenn man die Grenzen des schmalen Fernsehbudget schon etwas gemerkt hat. O’Neills Behauptung, er sei James T. Kirk und später dann Luke Skywalker war dabei natürlich die Kirsche auf den Sci-Fi-Kuchen.

Bis auf eins, zwei Ausnahmen gab es leider auch keine visuellen Schmankerl, die hervorstachen. Entweder das Budget war geringer geworden oder die Kreativität im „Production Design“ hat abgenommen. Lediglich das Stargate, welches auf dem Boden angebracht war, fällt mir da spontan ein.

Eine der wenigen interessanten visuellen Einfälle der zweiten Staffel.

Alles in allem ist die Bereitschaft gesunken, die dritte Staffel von ‚Stargate: SG-1‘ anzuschauen. Vom Spin-Off ‚Stargate: Atlantis‘ schon gar nicht zu reden. Mal sehen, wie es mit mir und dem Sternentor weitergeht.

Bericht eines Aussteigers

Veröffentlicht: 13. Oktober 2019 von mateschrank in Star Trek

Anstatt einer Rezension der zweiten Staffel von ‚Star Trek: Discovery‘

Als viele Jahre nach dem Ende von ‚Star Trek: Enterprise‘ von CBS eine neue Serie im ursprünglich von Gene Roddenberry erschaffenen Universum angekündigt wurde, freute ich mich darauf – wie viele Trekkies auf der Welt auch. Der Umstand, dass mit Bryan Fuller ein bekennender Star-Trek-Fan zum „Showrunner“ ernannt wurde, ließ Optimismus aufkommen. Dann kam der erste Teaser – und der sah ziemlich billig aus. Doch einen waschechten Trekkie stört das nicht – schließlich mussten sich tausende Fans jahrelang mit Fan-Serien wie ‚Star Trek New Voyages‘, ‚Star Trek Continues‘ und ‚Starship Exeter‘ vergnügen. Es war nach dem Ende von der Serie von Archers Raumschiff das einzige Bewegtbildmaterial, welches Trekkies serviert bekamen. An den Effekten sollte es für den hartgesottenen Trekkie nicht scheitern – auf die Geschichten kam es an.

Mit der Zeit wurden die Spezialeffekte der Teaser und Trailer einerseits besser und dafür andererseits aber auch explosionsreicher. Eine kohärente Story ließ sich nicht erahnen – doch der Umstand, dass schon im Titel „Discovery“ stand ließ erhoffen, dass es um die Erforschung des Weltalls gehen sollte. Die Berichte über Querelen hinter den Kulissen wiederum wurden immer mehr, Fuller verließ bald das Projekt und die Serie wurde mehrere Monate nach hinten verschoben.

Dann kam der Pilot und er machte bereits ab Minute 20 fast alles falsch, was man falsch machen konnte. Es folgte eine größtenteils durchwachsene und teilweise katastrophale erste Staffel, die nicht viel Lust auf mehr machte. Der Cliffhanger am Ende der ersten Staffel wirkte billig – nachdem monatelang angekündigt wurde, dass kein Charakter der Originalserie in der Serie auftauchen würde. Doch genau wie alle anderen Ankündigungen (es würde nicht auf der Brücke spielen, Burnham sollte kein Teil der Brückencrew sein, die klingonischen Häuser sollten näher erforscht werden und alles sollte in die klassische Zeitlinie passen) wurde das über Bord geworfen.

Mit dem Ende der zweiten Staffel haben Pike, Spock und Number One die Serie nun auch wieder verlassen und das ist sehr schade. Nach insgesamt 29 Folgen und einigen ‚Short Treks‘ waren diese die einzigen drei Charaktere, zu denen man als klassischer Trek-Fan eine Bindung aufbauen konnte oder vorab schon eine hatte. Alle DSC-Charaktere leiden unter einer nicht-kohärenten Erzählung, Zick-Zack-Entwicklungen ihrer Personalitäten, ständigen Toden und zu guter Letzt Wiedererweckungen aus dem Totenreich.

Auch als Nicht-Naturwissenschaftler erkennt man, dass große Teil der Wissenschaft totaler Bullshit sind, es wird in der ganzen Serie so gut wie gar nicht erforscht und Diplomatie scheint für die Menschen in dieser komischen Zeitlinie ein Fremdwort zu sein.

Nach mindestens einer halben Staffel völligem Hatewatch steige ich nun aus. Die wöchentlichen Folgen von Trek am Dienstag, gelegentliche Rewatches der klassischen – der richtigen – Star-Trek-Serien und ab und zu mal ein Buch im Urlaub sind wohl fortan mein Trek-Fan-Dasein. Die neue Picard-Serie wirkt mit Borg, viel Action im Trailer und einer mystischen Rettungsgeschichte auch nicht viel besser. Jener Serie werde ich wegen der Charaktere aus ‚Star Trek: The Next Generation‘ wenigstens noch eine Chance geben. Aber ob es was wird, weiß ich nicht. Es sieht eher düster aus.

Zurück zu Star Trek: Discovery‘: Die visuellen Effekte sind mit der Zeit ziemlich gut geworden. Aber Schauspiel, Drehbücher, Musik sind weiterhin grauenhaft. Ich steige aus und bereue nichts.

Als im Jahr 2015 J.J. Abrams erste ‚Star Wars‘-Episode ‚Das Erwachen der Macht‘ erschien, wurde vielen Fans klar, dass der Film unter vielen Aspekten litt. So handelte es sich im Wesentlichen um ein Remake von ‚Star Wars – Episode 4: Eine neue Hoffnung‘ aus dem Jahr 1977 (den Abrams im Prinzip auch schon mal in ‚Star Trek 11‘ verwurstet hatte). Narrativ gab es vor allem zu kritisieren, dass es so gut wie kein „World Building“ im Film gab. Da Lucasfilm nach der Übernahme durch Disney im Jahre 2012 bekanntgegeben hatte, dass das „Expanded Universe“ komplett getilgt wird, wussten viele Fans nicht, wie sich das Universum nach ‚Episode 6‘ weiterentwickelt hatte. Lediglich in einigen – laut Lesern – nicht besonders guten Büchern wurde versucht, die Lücke zwischen der sechsten und siebenten Episode grob zu schließen. Weitgehend blieb die Zeit aber unbekannt.

Sandcrawler-Singapur

Der Sitz von Lucasfilm Animation in Singapur heißt passenderweise ‚The Sandcrawler‘ (Quelle: Aedas, CC-by-sa-2.0)

Mit ‚Star Wars: Resistance‘ versucht Lucasfilm Animationkoproduziert vom japanischen Studio Polygon Pictures – nun, diese Lücke ein wenig zu schließen. Auf den ersten Blick mag der Animationsstil – der sich deutlich sowohl von ‚Star Wars: The Clone Wars‘ als auch von ‚Star Wars: Rebels‘ unterscheidet – eigenartig wirken. Aber ein Reinschauen lohnt sich allemal!

Die Story folgt dem jungen, enthusiastischen Piloten Kazuda Xiono, der vom Widerstand auf die Plattform Colossus auf dem Ozeanplaneten Castillon entsandt wird. Undercover als talentbefreiter Mechaniker arbeitend, lernt Kazuda seine Ko-Mechaniker sowie die Piloten der „Ace Pilots“ kennen und lernt immer mehr über den Widerstand einerseits und das schwierige Verhältnis eines sich selbst verwaltenden Außenpostens in der interstellaren Peripherie andererseits. Als einziger Dauergast aus den neuen Filmen spielt BB-8 eine Nebenrolle und außerdem haben Oscar Isaac als  Poe Dameron sowie Gwendoline Christie als Captain Phasma wiederkehrende Sprecherrollen. Auch Elijah Wood hat eine Gastrolle.

Der Zeichenstil ist speziell und vor allem die Raumschiffanimationen nicht die besten, die Farbpalette poppig-bunt, die Story macht aber Spaß, man lernt viel über das neue Universum, die Charaktere machen Spaß und der Score (dieses Mal von Michael Tavera und nicht mehr von Kevin Kiner wie bei den vergangenen beiden Animationsserien) ist auch schön. Alles in allem ergibt sich nach einem halben Dutzend Folgen ein schöner Eindruck, der die Zeit bis zu ‚Star Wars: The Mandalorian‘ und der Cassian-Andor-Serie überbrückt. Deswegen gibt’s vom Mateschrank eine Kuckempfehlung!

Stargate-SG:1-Staffel-1-Recap

Veröffentlicht: 28. Februar 2018 von mateschrank in Star Trek, Stargate

Durch das interessante Angebot von Stargate Command habe ich angefangen, die Serie ‚Stargate SG:1‘ von Anfang an zu schauen. Als Jugendlicher hatte ich mal einzelne Folgen dieser Serie gesehen, hielt sie für eine nicht so gute Sci-Fi-Action-Serie und steckte nie tief in dem Universum drin. Von dem ersten Spin-Off ‚Stargate Atlantis‘ sah ich nie auch nur eine einzige Folge, von der Animationsserie ‚Stargate Infinity‘ hörte ich nie etwas und das zweite Realserien-Spin-Off ‚Stargate Universe‘ fing ich einst an, doch schaute die Serie nicht lange.

‚Stargate SG:1‘ wurde von MGM Television produziert, im kanadischen Bundesstaat British Columbia gedreht und startete 1997 auf dem US-Pay-TV-Sender Showtime (unter anderem heutzutage bekannt für Serien wie ‚Californication‘, ‚Homeland‘ und ‚Ray Donovan‘). Während ich dachte, dass es unmittelbar an den Roland-Emmerich-Film ‚Stargate‘ aus dem Jahr 1994 anschließen würde, war dem nicht so. Die Serie, in Deutschland hieß sie ‚Stargate: Kommando SG-1‘, spielt in einem Paralleluniversum des eigentlichen Spielfilms und das erkennt man an vielen Kleinigkeiten (abgesehen von den anderen Schauspielern). Kurt Russells Charakter in dem Spielfilm hieß Jonathan „Jack“ O’Neil und Richard Dean Andersons Figur in der Serie heißt Jonathan „Jack“ O’Neill, mit zwei L am Ende. French Stewarts Rolle im Film hieß Lieutenant Louis Ferretti und in der Serie spielte Brent Stait Major Louis Ferretti (anderer Dienstgrad). Aus der Frau von Daniel Jacksons wurde Sha’re (von Sha’uri), O’Neills Ehefrau Sarah (anstatt Sara) und der Sohn hieß nicht mehr Tyler, sondern Charlie – die wohl deutlichste Änderung. Trotz alledem kann man die Serie schauen und sich einfach vorstellen, dass sie in dem gleichen Universum wie der Roland-Emmerich-Film spielt.

In den 1990er Jahren funktionierte das Internet noch etwas anders und Webseiten wählte man unter folgender Adresszeile an:
file:///c:/http/www/ancient/eternal/hathor.html

Schon der Pilot steigt stark ein, präsentiert die Charaktere und eröffnet mehrere Handlungsstränge, die im Verlauf der ersten Staffel immer wieder aufgegriffen werden. Bereits früh wird etabliert, dass das Kommando SG-1 auch einen Forschungsauftrag hat und so tritt das vierköpfige Team jede Folge in das Sternentor ein und kommt auf einem neuen Planeten heraus, der dann erforscht werden kann. In diesem Bezug ist ‚Stargate SG:1‘ dann klassischem ‚Star Trek‘ viel näher als andere Science-Fiction-Serien (oder gar ‚Star Trek: Discovery‘).

Die erste Staffel hat dann auch viele verschiedene Planeten und Szenarien zu bieten, bei denen mal mehr oder mal weniger interessante Sci-Fi-Geschichten erzählt werden. Zu den Highlights der ersten Staffel zählen eindeutig ‚The Torment of Tantalus‘, ‚The First Commandment‘, ‚ Singularity‘ und ‚There But for the Grace of God‘. Zu den eher weniger guten Folgen wiederum ‚Emancipation‘, ‚Tin Man‘, ‚The First Commandment‘ und ‚Fire and Water‘ – der absolute Tiefpunkt wiederum war ‚Hathor‘. Generell war das Niveau aber ziemlich hoch und selbst die „Clip Show“ ‚Politics‘ hat einen interessanten Spin mit einem christlich-fundamentalistischen Politiker, der das Sternentor begraben wollte (gespielt von Ronny Cox).

In der ersten Staffel trifft das Kommando SG-1 auf einen Planeten voller Mongolen, einen Wikinger-Planeten und auf einen Planeten ähnlich den Griechen des Altertums. Mittels interessant eingesetzter Tricktechnik und einigen „Bottle Shows“ in gebauten Studiokulissen wurden viele interessante Planeten mit einigen interessanten Szenarien etabliert.

Zur Begleitung der Serie hörte ich nach einer jeden Folge eine Ausgabe des Podcasts ‚There’s No Place Like Terra‘. In diesem Podcast gehen Nixie and Grace die gesamte Serie Folge für Folge durch, wobei eine von beiden das gesamte Universum bereits kennt und die andere neu eingeführt wird. Der Podcast ist durchaus empfehlenswert – genau wie die erste Folge des Podcasts ‚Unjustly Maligned‘, in welchem es allgemein um die ersten Staffeln von ‚Stargate: Kommando SG-1‘ geht.

Alles in allem war die erste Staffel der ersten Serie zum sagenumwobenen Sternentor eine tolle Sci-Fi-Erfahrung und mit großem Interesse werde ich die Serie weiterverfolgen (auch wenn ich bei ‚Unjustly Maligned‘ gehört habe, dass sie später ihren Charakter grundlegend verändert).

Bei amazon gibt es die erste Staffel in englischer Sprache auf DVD. Man kann auch die gleiche Serie kaufen (auch in einer Spezialversion verfügbar). Oder man schlägt erst einmal nur bei der Pilotfolge zu – oder die Pilotfolge kombiniert mit dem Kinofilm.

Das klassische Hollywood bis in die 1960er Jahre dominierten sechs große Filmstudios: Fox, Paramount, Columbia Pictures, Warner Bros., Universal und MGM. In den 1970er Jahren geriet das System in die Krise und neue – nationale und internationale – Akteure konnten immer mehr Marktanteile am US-Filmmarkt gewinnen. Nach den wirtschaftlichen Liberalisierungsmaßnahmen unter Präsident Reagan begann eine erneute Konzentrierung des Filmwesens und sechs Studios schälten sich als der neue Mainstream heraus. Als ein wesentlicher Aspekt auf dem Weg zum Erfolg stellte sich dabei das Bilden von Franchises, wie sie heute die Kinolandschaft prägen, heraus. Jeder kennt moderne Multimedia-Franchises wie Marvel (im Kino bei Disney, im Fernsehen bei ABC und im Internet bei Netflix und Hulu), die verschiedenen DC-Inkarnationen (im Kino bei Warner Bros., im Fernsehen bei FOX und The CW) und Transformers (im Kino bei Paramount und im Fernsehen derzeit bei Cartoon Network). Fünf der sechs klassischen großen Filmstudios dominieren die Kinolandschaft wieder, doch ein Platz ist quasi neu vergeben: Disney ist heute das größte Studio – dafür ist MGM nur noch eine verhältnismäßig kleine Firma und produziert ausschließlich Filme für andere Filmstudios oder vertreibt vereinzelt Filme anderer Studios auf dem internationalen Markt. Aus dem früheren „Major Studio“ ist ein „Mini-major Studio“ geworden, wie es sie mehrfach in Hollywood gibt (z.B. Lionsgate Films oder CBS Films).
Der Niedergang von MGM begann bereits in den 1950er Jahren und in den 1970er und 1980er Jahren gab es immer wieder Gerüchte und Abmachungen, dass MGM mit einem der anderen großen Filmstudios fusionieren würde. Doch daraus wurde nichts. Deswegen versuchte die Chefetage des traditionsreichen Studios weiterhin, eigene Franchises zu entwickeln, so wie es den anderen Filmstudios auch gelungen war. Doch die einzig erfolgreiche Filmreihe des Studios der Gegenwart ist die James-Bond-Reihe – und die Zeit von ‚James Bond Jr.‘ ist bereits seit über 25 Jahren vorbei. Die Filmreihe ist nicht mehr als eben das und kein vollständiges Multimedia-Franchise.
Doch MGM pflegt bis zum heutigen Tage noch ein weiteres Franchise: Stargate. Seit mittlerweile 24 Jahren erscheinen in diesem niemals zu einem Reboot gezwungenen Franchise (der Wechsel vom Film in die erste TV-Serie veränderte aber einige Details des Universums) immer wieder neue Filme und Serien. Basierend auf dem Action-Sci-Fi-Film mit Kurt Russell folgten sage und schreibe vier Fernsehserien (die Realserien ‚Stargate SG-1‘, ‚Stargate Atlantis‘ und ‚Stargate Universe‘ und die nicht-kanonische Animationsserie ‚Stargate Infinity‘, die in Deutschland nie ausgestrahlt wurde) und ein Computerspiel, wobei viel mehr schon einmal in Planung waren.
Ein Reboot planten Emmerich und Devlin in den Jahren 2014 bis 2016. Doch das moderne Franchise-Wesen bei den Blockbustern setzte den beiden Kreativen zu viele Schranken und diese Pläne wurden aufgegeben. Der ursprüngliche ‚Stargate‘-Film aus dem Jahr 1994 war noch ein Independent-Film, finanziert vom französischen StudioCanal, Emmerichs und Devlins eigener Firma Centropolis und dem legendären Actionfilmstudio Carolco Pictures. Doch der missglückte Sprung zurück ins Kino bedeutete nicht das Ende des Franchises, sondern auf diese Krise folgte ein interessanter Neustart. Jedoch ohne ein Reboot und in einem verhältnismäßig kleinen Rahmen.

Zunächst erwarb der US-Comicverleger American Mythology 2016 die Rechte, die Serie ‚Stargate Atlantis‘ als Comic fortzuführen. Später wurde die Abmachung ausgedehnt und umfasst nun auch ‚Stargate Universe‘, also die Serie, die mit einem Cliffhanger endete und nun als Comic beendet wird. Doch damit nicht genug: Im Sommer 2017 wurde bekannt, dass MGM Television einen All-Access-Zugang für die Homepage Stargate Command und die dazugehörige App einführt. Für 20 $ in den USA und 21,99 € in Deutschland bekommen Kunden Zugang zu allen Realserien des Stargate-Universum, den Original-Kinofilm aus dem Jahr 1994 und den zwei TV-Filmen ‚Stargate: The Ark of Truth‘ und ‚Stargate: Continuum‘ aus dem Jahr 2008. Doch damit nicht genug: Mit der Ankündigung ging auch ein offizieller Stargate-Podcast online und eine neue Miniserie wurde angekündigt: ‚Stargate: Origins‘.

Screenshots aus der App auf dem iPhone
In dieser Online-Serie übernehmen die Nachwuchsschauspielerin Ellie Gall als eine junge Catherine Langford und Connor Trinneer (Trekkies bekannt als Charles „Trip“ Tucker in ‚Star Trek: Enterprise‘) als ihr Vater die Hauptrollen. Professor Langford war im Kinofilm von 1994 der Charakter, der die Ausgrabung anführte, bei welcher das Sternentor gefunden wurde. Anscheinend geht es um eine Abenteuergeschichte, die in den 1930er Jahren spielt und ein Nazi mit dem Nachnamen Brücke ist der Oberschurke. Regisseurin ist Mercedes Bryce Morgan, die seit vier Jahren Kurzfilme macht und schon einige Awards gewonnen hat.

In der App gibt es auch Exklusivinterviews mit den Schauspielerinnern und Schauspielern aller Serien

Der Schauspieler Lincoln Hoppe wusste, dass er für die Rolle eines Deutschen vorspricht – aber nicht, in welchem Zeitrahmen es spielen wird.

Es wird 10 Folgen á 10 Minuten geben – am Stück wäre die gesamte Serie also ein eigenständiger Abenteuerfilm innerhalb des Stargate-Kanons. Die beiden Teaser und wenigen Behind-the-Scenes-Clips lassen auf ein ordentliches Budget schließen und machen richtig Spaß. Den Score übernimmt der bisher weitgehend unbekannte Aaron Fullan. Mal sehen, wie weit er die Musik an die Werke von David Arnold und Joel Goldsmith anlehnen wird. Arnold komponierte die Musik zum Kinofilm und Goldsmith prägte die TV-Scores aller bisherigen Realserien – letzterer verstarb bedauerlicherweise bereits im Jahr 2012. All-Access-Kunden bekommen diese Serie dann exklusiv zu sehen – sie wird nicht auf anderen Portalen oder Sendern ausgestrahlt. Ob es eine irgendwie geartete deutsche Auswertung geben wird, ist noch nicht bekannt.

In Zeiten, in denen diverse Franchise-Portale wie ein Disney– und ein DC-Online-Portal angekündigt werden, ist das ein interessantes Experiment. Das Stargate-Universum mit seinen 354 Fernsehfolgen und drei Filmen bietet sich für ein eigenes Portal geradezu an und MGM, welches kein großes Studio mehr ist, hat keinen originär eigenen Filmstudio- oder Senderrahmen, welcher sich als natürliche Wahl für ein weiteres Spin-Off anbieten würde (wie CBS All Access bei ‚Star Trek: Discovery‘).

Screenshot Forum

Die Probleme mit der App sind selbstverständlich auch in der Community bekannt

Doch die Revitalisierung des Franchises funktioniert nicht ganz ohne Probleme: Vom offiziellen Stargate-Podcast ist bisher nur eine Folge erschienen und seitdem gar nichts mehr. Bekanntmachungen gab es auch nicht. Auch die App Stargate Command hat seine Schwächen: Auf dem iPad kann man nicht innerhalb einer Folge vor- oder zurückspulen und sie stürzt auch ab und zu mal ab.

Mit Quizzes kann man sich in der App Punkte verdienen

Doch auch die kleinen Problemchen mindern die Vorfreude auf die neue Serie überhaupt nicht. Eine Adventure-Serie im Ägypten der 1930er Jahre klingt genau nach etwas, was begeistern kann. Außerdem ist es beeindruckend, dass MGM so etwas auf die Beine gestellt hat. Mal sehen, ob es eine einmalige Aktion bleibt oder der Testballon das Mini-Studio dazu bringt, noch mehr in das Franchise zu investieren.

Ein klassischer Fehlstart…

Veröffentlicht: 29. September 2017 von mateschrank in Abrams, Abramsverse, Michael Giacchino, Soundtracks, Star Trek

Die erste Folge der neuen Serie ‚Star Trek: Discovery’ startet sehr gut. Eine Crew mit einer interessanten Dynamik, einem schönen Auftrag und der gehörigen Prise Forscherdrang wird eingeführt. Die erste Viertelstunde der neuen Serie fühlt sich an wie ein modernes ‚Star Trek’ – genauso wie es sein sollte. Doch dann driftet die erste Folge der neuen Serie auf eine dramatische Weise ab und die schon wenigen vorher vorhandenen Trash-Momente und -Aspekte nehmen Überhand.

Die Gesamtheit der ersten beiden Folgen von ‚Star Trek: Discovery’, die zusammen veröffentlicht wurden und somit als Pilot gelten, sind ein klassischer Fehlstart. Zu viel ergibt keinen Sinn, fügt sich nicht in das ‚Star Trek’-Universum ein und schwankt zwischen einfach nur schlecht und vollkommen abramesk (gutes Aussehen, wobei man nie darüber nachdenken darf, was gerade passiert). Das Schauspiel überzeugt nur teilweise, die Dialoge sind verdammt platt, die Schurken – trotz intensiver Betrachtung – nur eine Ansammlung von Vorurteilen, die Musik ist mau (schade, dass nicht Chad Seiter den Score komponieren durfte) und die Spezialeffekte sind trotz der langen Vorbereitungszeit der Serie leider nur Mittelmaß (weniger ist mehr hätte dort gegolten).

So ergeben allen voran die Klingonen keinen Sinn. Würde nur die T’Kuvma-Sekte aussehen wie ein Echsenmenschen-Alptraum, wäre das ja okay – doch anscheinend sehen alle Klingon so aus wie wir sie noch nie gesehen haben (‚Star Trek: Enterprise’) und wie wir sie nie wieder sehen werden (‚Star Trek: The Motion Picture’ bis ‚Star Trek: Nemesis’). Die Ur-Klingonen der T’Kuvma-Sekte sind Personen in riesigen klobigen Anzügen, die angesichts eines Überfallkommandos aus zwei Sternenflotten-Offizieren am Ende der zweiten Folge nichts machen können – außer umzufallen. Auch die Ängste von T’Kuvma ergeben keinen Sinn. Wenn die Föderation noch nie Kontakt mit den Klingonen hatte (100 Jahre zuvor existierte diese noch nicht), dann erscheint es nicht plausibel, warum er Angst vor einer Assimilierung der Klingonen durch die Menschen und die anderen föderierten Völkern haben sollte. Würde die Augment-Seuche noch existieren, wäre das anders und sogar sichtbar – doch die wird weder erwähnt, noch scheint sie in diesem Universum zu existieren. Schlussendlich können die Klingonenschiffe sich tarnen – eine Fähigkeit, die sie erst später in ‚Star Trek: The Original Series’ erwerben.

Auch die Vulkanier fügen sich nicht passend in das bereits etablierte Universum ein. So hinterlässt das Übertragen der Katra einen Schatten, der die beiden beteiligten Personen dazu befähigt, jederzeit zu skypen. Eine praktische Fähigkeit, die McCoy und Spock vielleicht in ‚Star Trek: Zurück in die Gegenwart’ bis ‚Star Trek: Das unentdeckte Land’ vielleicht öfters mal hätten gebrauchen können. Darüber hinaus haben die Vulkanier Geheimnisse, die Großmächte im 23. Jahrhundert betreffen und welche die Vulkanier von den anderen föderierten Völkern geheim halten – warum auch immer. Seit wann Menschen den vulkanischen Nackengriff können, ist ebenso schleierhaft. Der Umstand, dass dieser auch nur eine Minute hält, lässt es logisch erscheinen, dass Menschen – selbst wenn sie ihn anwenden können – wohl selten dafür Bedarf sehen.

Und letztendlich ist die Föderation von ‚Star Trek Discovery’ eine ganz andere als sie es sein sollte. Die Schiffe sehen nicht einmal im Ansatz so aus als könnten sie 10 Jahre vor der Originalserie und damit parallel zu ‚The Cage’, der eigentlichen Pilotfolge der Originalserie, existieren. Die Uniformen kann man als sinnvolle Fortsetzung der NX-01-Ära sehen, aber das ist auch der einzige positive Aspekt an der Darstellung der Föderation. In der neuen Serie kommunizieren Sternenflottenoffiziere und Botschafter Sarek mit Hologramm-Technologie wie es die Föderation nie zuvor tat und auch später nie tun wird. Ebenso sind die Schutzschilde weiter fortgeschritten als in ‚Star Trek: Nemesis’. Alles in allem lässt sich zur Föderation sagen, dass sie sich überhaupt nicht in das bisherige ‚Star Trek’-Universum einfügt und es wirkt, als sei ‚Star Trek: Discovery’ ein weiterer Reboot – nach dem größtenteils missglückten Abramsverse („Kelvin-Timeline“).

Es stellt sich die Frage, warum die Serie im Prime-Universum zu dieser Zeit angesiedelt ist. Würde Sarek wegfallen, könnte die Serie genauso gut zwanzig, dreißig oder fünfzig Jahre nach ‚Star Trek: Enterprise’ spielen. Viele Sachen hätten so besser erklärt werden können. Die Zeit zwischen den einzelnen Serien hätte so besser überbrückt und die Änderungen in der Technologie und im Aussehen besser erläutert werden können. Doch dafür ist es nun zu spät.

Schlussendlich ist zu sagen, dass ‚Star Trek: Discovery’ einen klassischen Fehlstart hingelegt hat. Das schwache Skript, das eigenartige und nicht-passende Setting, die schlechte Musik und die mittelmäßigen Spezialeffekte lassen nur ein maues ‚Star Trek’-Gefühl aufkommen. Hoffentlich wird sich das im Laufe der Serie verbessern – aber die Grundlagen wurden schon einmal falsch gelegt.

Noch steht nichts fest – aber es könnte sein, dass der Ausflug des ‚Star Trek’-Universum in eine parallele Zeitlinie vorbei ist. Nachdem im Jahr 2005 CBS und Viacom sich aufgespaltet hatten, landeten die Rechte für ‚Star Trek’ eigenartigerweise bei beiden Unternehmen. Viacom bzw. dessen Filmtochter Paramount Pictures hält seitdem die Rechte an den Filmen, während CBS Television Studios das TV-Universum seitdem sein Eigen nennen kann (soll heißen, dass CBS neue Serien schaffen kann – Paramount vertreibt aber die alten Serien im Namen von CBS). Noch in der Phase wirtschaftlicher Probleme (Anfang der 2000er Jahre stand das Studio kurz vor der Pleite) entschieden sich die Oberen bei Paramount dazu, gemeinsam mit CBS ein Gesamtpaket zu schnüren und an Bad Robot, die Firma von J.J. Abrams, zu geben.

Abrams erhielt damit das Recht, ein eigenes komplettes Universum aufzubauen. Die Pläne waren ambitioniert – so sollte eine Kinofilmreihe, eine neue TV-Serie, Comics und Videospiele in dem von Fans genannten Abramsverse (offizielle Bezeichnung: Kelvin-Timeline) entstehen. Mit dem ersten neuen ‚Star Trek’-Film im Kino startete das neue Franchise im Jahr 2009 auch kommerziell erfolgreich, doch schnell geriet das Projekt ins Straucheln. Für das erste Videospiel, welches die Brücke vom ersten zum zweiten Abramsverse-Film darstellen sollte, wurde anscheinend nicht genug Geld zur Verfügung gestellt und die veraltete Grafik sowie das actionvollgepackte Spiel konnte weder Fans noch Kritiker überzeugen.

Nach ‚Star Trek Into Darkness’ (2013) ging das Abramsverse offensichtlich den Bach hinunter. Der Film kam bei den Fans katastrophal an, eine angedachte Serie entstand nie, kein einziges weiteres Videospiel erschien und über die Comicverkäufe ist wenig bekannt (auch wenn die Serie immer weiterläuft). 2013 schuf Bad Robot mit Involvierung von J.J. Abrams die Serie ‚Almost Human’ für den Sender FOX und wandte sich im TV-Bereich von CBS ab. Von allen Bad-Robot-Serien in den vergangenen fünf Jahren ist keine einzige bei CBS erschienen – dagegen sind mit NBC, Showtime und HBO diverse Plattformen und Sender in der Reihe der Bad-Robot-Vertragspartner vertreten. Im Januar 2013 kam außerdem die Ankündigung, dass J.J. Abrams der Regisseur für die lang erwartete nächste ‚Star Wars’-Episode sein würde und schied damit als kreativer Kopf für den dritten ‚Star Trek’-Film im Abramsverse aus.

Indem sich die Verantwortlichen bei Bad Robot und Paramount für Justin Lin als neuen Regisseur für den 13. Film des Franchises entschieden, stieg das Potenzial, dass ‚Star Trek’ wieder näher zu seinen Wurzeln gelangen konnte. Lin ist sein Leben lang ein ‚Star Trek’-Fan und hat mit den ‚The Fast and the Furious’-Filmen immerhin multikulturelle Visionen geschaffen, auch wenn der Actionfaktor in diesen Filmen wenig mit ‚Star Trek’ gemein hat.

Die Produktion von ‚Star Trek Beyond’ litt dann aber unter einem Problem, mit welchem viele ‚Star Trek’-Filme in den vergangenen 30 Jahren zu kämpfen hatten: Zeitknappheit. Wie Simon Pegg im Interview mit dem offiziellen ‚Star Trek’-Podcast ‚Engage’ meinte, hatten sein Ko-Drehbuchautor Doug Jung und er lächerlich wenig Zeit („We were given ridiculous deadlines!“), um das Drehbuch zu schreiben (die übrigen Abramsgang-Drehbuchschreiber Lindeloff und Orci waren schon zu anderen Projekten abgewandert – ihr altes Drehbuch wurde weggesperrt). Die Zeitknappheit ging sogar so weit, dass Regisseur Justin Lin das finale Colour-Grading erst zwei Wochen nach dem Kinostart abschloss, wie Pegg gegenüber ‚Engage’ erzählte.

Die PR-Kampagne, soweit überhaupt präsent, ging auch daneben und von dem ersten Trailer distanzierte sich Pegg, da die Vorschau wenig mit dem endgültigen Film gemein habe. Auf den Postern erschien das Wort „Beyond“ auch oft größer als „Star Trek“, was auch auf viele Fans komisch wirkte. J.J. Abrams wollte zuletzt noch Optimismus verbreiten, indem er bereits einen vierten Teil seiner Filmreihe ankündigte.

Der endgültige Film ‚Star Trek Beyond’ ist gar nicht mal so schlecht. Pegg und Jung mussten um die von Lin vorgegeben Vorgaben für Actionszenen rumschreiben – dabei konnten sie viel Trek-Feeling mit einbringen und der endgültige Film hat viele gute Hommagen an die 50 Jahre zuvor gestartete Originalserie.

Doch auch das half nicht mehr. Nach der verfehlten und sehr spärlichen Werbekampagne für den Film ging ‚Star Trek Beyond’ im Kinosommer 2016 nahezu vollständig unter. Am Ende spielte er knapp ein Viertel weniger ein als ‚Star Trek Into Darkness’ – und das bei einem vergleichbar hohen Budget.

CBS hat derweil sein eigenes ‚Star Trek’-Projekt gestartet und wird im Laufe des Jahres eine neue Trek-Serie veröffentlichen (das CBSParamount-Abkommen sah vor, dass Veröffentlichungen ein halbes Jahr Abstand zueinander haben müssen). Obwohl die Ästhetik sich viele Anleihen an den Abramsverse-Filmen nimmt, spielt das Produkt von Brian Fuller im ursprünglichen Trek-Universum und hat nichts mit den Kinofilmen des vergangenen Jahrzehnts zu tun. Auch wenn die Produktion der neuen Serie mit einigen Fehlschlägen zu kämpfen hatte (mehrere Verschiebungen, Fuller stieg aus, Nebendarsteller werden weiterhin zu Hauptdarstellern umbesetzt), ist sie bereits jetzt ein finanzieller Erfolg, da Netflix sich in allen Ländern jenseits von Nordamerika die Rechte gesichert und dafür ordentlich bezahlt hat.

Ob es mit den Abramsverse-Kinofilmen überhaupt weitergeht hängt derweil von Paramount ab. Da das Studio jenseits von ‚Transformer’ kaum eigene erfolgreich laufende Franchises hat, macht das Studio erneut eine schwere Zeit durch. In den Jahren 2016 und 2017 rechnen Branchenexperten damit, dass Paramount circa eine halbe Milliarde US-Dollar Verluste einfährt. Mit ‚Ben Hur’, ‚Allied’, ‚Zoolander 2’ und ‚Teenage Mutant Ninja Turtles 2’ hatte Paramount gleich vier Filme für den Titel „Box Office Bomb 2016“ im Rennen. Mit ‚Ghost in the Shell’ startete das Kinojahr 2017 auch wenig erfolgreich. Wenn das Studio dieses Jahr überlebt, wird die Frage sein, wie die zukünftige Strategie aussieht. Theoretisch müsste ‚Star Trek’ mit seiner 40-jährigen Kinofilmgeschichte da große Chancen haben – doch noch ist wenig bekannt.

Ob ‚Star Trek 14’ kommt, steht somit in den Sternen. Die Vertragsgrundlage dafür ist auch dünn: Lediglich Chris Pine und Zachary Quinto haben Verträge, die über ‚Star Trek Beyond’ hinausgehen, Karl Urban wollte schon zu dem vergangenen Film nicht zurückkehren und Anton Yelchin ist im vergangenen Jahr auf tragische Weise umgekommen. Die Gesamtcrew wird nicht mehr zusammenkommen und ob es überhaupt für das Kerntrio aus Spock, Pille und Kirk reicht, wird sich zeigen.

Mit Gerüchten, dass Nicholas Meyer in ein ‚Star Trek’-Projekt involviert ist, welches keine Serie und kein Videospiel ist, zeigt CBS vielleicht schon die Zukunft auf: Mit Serien und Filmen auf der Basis eines TV-Budgets für Online-Plattformen und Fernsehsender. Damit wäre ‚Star Trek’ auch dort, wo es hingehört: Im Fernsehen. Simon Pegg hatte nach dem Misserfolg des von ihm geschriebenen Films auch gesagt, dass ‚Star Trek’ dorthin gehört.

Zum möglichen Ende des Abramsverses kann man sich aber auch nochmal an die guten Seiten zurückerinnern: Visuell überzeugten alle drei Filme des Franchises – die Spezialeffekte waren auch fast durchweg grandios. Die Scores zu den Filmen von Michael Giacchino sind auch sehr gut (der zu ‚Star Trek 11’ und ‚Star Trek Beyond’ dabei deutlich besser als der Film in der Mitte). Das Juwel des Abramsverses ist und bleibt aber der Score von Chad Seiter zu dem einzigen Videospiel, welches das Franchise produzierte: ‚Star Trek – The Video Game’. Ein flotter und lauter Score, den man immer wieder hören kann und ganz eindeutig ein Moment im Abramsverse, in welchem der Schüler den Meister übertrifft.